Statement/Pressemitteilung zur aktuellen Berichterstattung in Baden-Baden

Mit großer Betroffenheit verfolgen wir die aktuelle Berichterstattung über die Gerichtsverhandlung am Landgericht Baden-Baden. Ein ehemaliger Pfadfinderleiter steht dort in Zusammenhang mit einer Vergewaltigung aus den 1980er-Jahren vor Gericht.

Pfadfinden bedeutet Kinder und Jugendliche stark zu machen. Wir unterstützen sie dabei, ihre Persönlichkeit frei von Gewalt und Machtmissbrauch zu entfalten, sich selbst ernst zu nehmen und persönliche Grenzen zu achten. Jegliche Handlungen, die die Kinderrechte missachten oder gar verletzen, verurteilen wir aufs Schärfste.

Auch in Gruppen des VCP hat es in der Vergangenheit Fälle von sexualisierter Gewalt gegen minderjährige Mitglieder gegeben. Mehrere Betroffene haben sich bereits gemeldet. Der VCP stellt sich dieser Verantwortung und wird die Fälle aufarbeiten. Ein Aufarbeitungsprozess wurde bereits vom Verband beschlossen. In nächsten Schritt soll ein Beirat „Aufarbeitung sexualisierter Gewalt“ zur Begleitung des Prozesses und eine unabhängige Anlaufstelle eingesetzt werden.

Menschen, denen Unrecht im VCP widerfahren ist, können sich bereits jetzt an folgende Stellen wenden:

Zentrale Anlaufstelle.help: Unabhängige Informationen für Betroffene von sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche und Diakonie
Telefonnummer: 0800-5040112

Hilfeportal Sexueller Missbrauch
https://www.hilfeportal-missbrauch.de/
Der Wegweiser für Betroffen und Menschen, die ihnen nahe stehen, um schnell Hilfe vor Ort zu finden.

VCP-Betroffenennetzwerk
Harald Wiester ist Betroffener von sexuellem Missbrauch im VCP. Er bietet weiteren Betroffenen aus dem VCP an, mit ihm in den Austausch zu kommen.
Harald Wiester: betroffenenaustausch-vcp@web.de

VCP-Beauftragte für Prävention und Aufarbeitung

Esther Koch: esther.koch@vcp.de

 

Neben der Aufarbeitung engagiert sich der VCP bereits seit 2005 intensiv für den Schutz von Kindern und Jugendlichen. Im Jahr 2010 entschieden sich die Pfadfinder*innen des VCP, dies auch in der Bundesordnung zu verankern und verabschiedeten ein Selbstverständnis zum Umgang mit sexualisierter Gewalt. Gemeinsam mit der Selbstverpflichtung aller Mitarbeiter*innen des VCP bildet dieses Selbstverständnis die Grundlage der Präventionsarbeit im VCP. Der VCP will einen Schutzraum für Kinder und Jugendliche schaffen. Ein Raum, in dem nicht nur massive Fälle von Missbrauch und Misshandlung keinen Platz haben, sondern in dem im täglichen Miteinander achtsam miteinander umgegangen wird und Grenzen respektiert werden. Dazu gehört unter anderem, dass alle Gruppenleiter*innen in diesen Themen geschult werden und Betroffene sich an Kontaktpersonen wenden können, die sie unterstützen und zu professionellen Beratungsstellen begleiten.

Mehr Informationen unter: www.vcp.de/achtsamundaktiv

 

Hintergrund:

Im Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder sind bundesweit rund 47.000 Kinder und Jugendliche, Frauen und Männer aktiv. Rund 5.000 junge Menschen engagieren sich als ehrenamtliche Mitarbeiter*innen. Erziehung zu Toleranz und Demokratiefähigkeit, Schutz von Natur und Umwelt, die Orientierung am Evangelium, Internationalität, aber auch Spaß am Abenteuer, Fahrt und Lager sind Schwerpunkte der Arbeit im VCP.

Pressekontakt: Lena Dohmann presse@vcp.de und 056178437-0

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