Hilft uns Luthers Mut in der Zukunft?

Die Spielidee und das inhaltliche Konzept des Bundeslagers wurden im vergangenen Jahr häufig diskutiert und immer weiter ausgefeilt. Lisa Werner und Sören Köpke nehmen euch mit in das 2517 – zum Ausgang der Spielidee des Bundeslagers Weitblick.

Wir schreiben das Jahr 2517.

Tausend Jahre, nachdem ein gewisser Martin Luther 95 Thesen an einer Kirchentür einer kleinen Stadt befestigte.
Die Erde hat sich zum großen Teil in einen Wüstenplaneten verwandelt. Die Menschheit hat sich in verschiedene Gesellschaften auseinander entwickelt, die sich nur auf sich konzentrieren und die anderen nicht wahrnehmen. In Sektoren mit völlig unterschiedlichen Gesellschaftsentwürfen leben die Menschen in vermeintlicher Glückseligkeit, völlig von sich überzeugt. Nur wenige Menschen verlassen diese hochtechnisierten Sektoren.
Ein frustrierter Wissenschaftler, der die Entwicklung dieser Welt nicht mehr ertragen konnte, hat sich in ein verlassenes Observatorium zurückgezogen. Bei seinen Himmelsbeobachtungen entdeckt er einen Meteoriten, der knapp an der Erde vorbeiziehen wird. Er wittert seine Chance, der von ihm so verhassten Welt ein Ende zu bereiten und beginnt, einen hypermagnetischen Traktorstrahl zu entwickeln, mit dem er den Meteoriten in Richtung der Erde verschieben und diese so zerstören kann.
Der abenteuerlustige Jugendliche Frey entdeckt auf einem Streifzug außerhalb der Sektoren das Observatorium. Der Wissenschaftler fühlt sich von ihm gestört und nimmt ihn gefangen. Über das Visioversum schafft Frey es jedoch, noch einen Hilferuf an seine Freunde aus den anderen Sektoren abzusetzen.

Die Jugendlichen blicken hinter die Kulissen

Die anderen Jugendlichen wollen Frey retten. Sie verlassen heimlich ihre Sektoren und brechen gemeinsam zum Observatorium auf. Sie treffen dort auf den Wissenschaftler und er erzählt ihnen von seinem Unmut. Zuerst verstehen sie gar nicht, was er meint, da sie ihre Gesellschaften so gut finden, wie sie sind. Doch der Wissenschaftler kann die Jugendlichen dazu bringen, hinter die Kulissen zu blicken und das Leben in den Sektoren zu hinterfragen. Die Jugendlichen sehen eine Chance, die Welt noch zu retten, indem sie ein Prisma bauen, das den Strahl umlenkt. Um die Teile für das Prisma zu bekommen, beginnen sie in den wiedereröffneten Akademien die Probleme ihrer Zeit zu analysieren. Langsam erkennen sie, was der Wissenschaftler meint und konfrontieren ihn nach einigen Tagen mit ihren Erkenntnissen. Er ist beeindruckt, glaubt aber nicht daran, dass ein paar wenige Jugendliche die Welt verändern können. Die Jugendlichen aber sehen das anders und führen als Beispiel für Veränderung durch den Mut eines Einzelnen Martin Luther an. Sie packen mit noch mehr Tatendrang die Probleme an.

Doch ist die Welt überhaupt noch zu retten?

Zum Schluss des Lagers wird sich also die Frage stellen, ob das Prisma fertiggestellt werden kann bzw. ob es überhaupt eingesetzt werden muss, oder ob der Wissenschaftler vielleicht doch überzeugt werden kann, dass er den Strahl abschaltet… – wenn die Welt tatsächlich verändert werden kann.

Kernidee

Jeder, egal wie klein und unbedeutend, kann die Welt verändern, wenn er oder sie nur mutig ist, an seine Sache glaubt und sich von Widerständen nicht einschüchtern lässt. Die Kernidee ist jedoch nicht: Wenn wir alle gut zusammenarbeiten und Grenzen überwinden, schaffen wir gemeinsam etwas Großes. Es geht um den Mut, für eigene Überzeugungen einzustehen.

Sektoren

Die Sektoren sind unterschiedlich geartete Lebensräume, die die Welt in 2517 überspitzt darstellen. Sie sind atmosphärisches und organisatorisches Element, sind aber nicht die vorrangigen Träger des Programms im Sinne von Workshops etc.

Akademien

Die Programmzentren heißen Akademien und beschäftigen sich mit Themen oder Problemen, die erheblichen Einfluss auf unsere Zukunft haben, z.B. Energie, Ernährung, Recycling/Müll, Gesundheit, Spiritualität/ Glück, Kultur etc. In den Akademien haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, die „Probleme ihrer Zeit (und der zukünftiger Generationen)“ zu erkennen und anzupacken.

Großveranstaltungen

Der Bogen der Spielidee wird gespannt über die Großveranstaltungen Lagereröffnung und -abschluss. Zwischendurch sind am Wittenberg-Tag und am Großspiel noch einmal Zeitpunkte, an denen der Verlauf der Geschichte verändert wird. Der Wittenberg-Tag schlägt auch noch einmal räumlich die Brücke zum Reformationsjubiläum. Der Gottesdienst steht inhaltlich für sich, bettet sich aber in die Thematik des Lagers ein. Außerhalb der Spielgeschichte läuft natürlich auch wieder ein Singewettstreit, der mittlerweile zur Bundeslagertradition gehört.

Mehr Informationen zum Bundeslager findet ihr auf http://bundeslager.vcp.de.

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