Einmal Wittenberg und zurück

von Jutta Moosbach

Blaue Halstücher waren heute in Wittenberg das Accessoire des Tages – wer die Pfadfinderinnen und Pfadfinder in Wittenberg übersehen wollte, musste schon mit geschlossenen Augen durch die Stadt gehen. Um neun ging’s los, ein kurzer Kick-off an der Bühne auf dem Lagerplatz und dann „strömten die Massen“ in grau, blau und bunt in Richtung historische Altstadt. Mit einem Aufgabenheft ausgerüstet galt es, verschiedene Stationen in Wittenberg anzulaufen, eine Menge über Luther und die Reformation zu erfahren und ein paar wichtige Ecken der Stadt zu entdecken. Wir haben heute Pfadfinderinnen und Pfadfinder beobachtet: beim Aufgaben lösen, Pause machen, Eis essen, diskutieren und auch beim shoppen.

Vor der Schlosskirche wimmelt es wie sonst nur selten in Wittenberg, denn eine Station – ganz klar – ist natürlich die Thesentür. Und wie soll es anders sein, es müssen ein paar neue Thesen für die Welt her. Da wird heiß diskutiert, gestikuliert und um Formulierungen gerungen, bis am Schluss die Thesen stehen. Kümmert Euch um die Welt, respektiert einander und verändert andre nicht zwanghaft und macht Euch euer eigenes Bild und hinterfragt Vorurteile – so wollen wir die Welt besser machen. Mehr Fleisch für alle, regelmäßige Eisversorgung, Berücksichtigen der Mondphasen beim Zeltaufbau – es muss einfach auch Thesen für mehr Lagergenuss geben. Ganz viele fanden auch die Schlosskirche richtig klasse – ein echtes Highlight in der Lutherstadt.

Ein paar Schritte weiter reden wir mal kurz mit dem Stamm VCP Heide über Luther, das Mittelalter, die Hexenverbrennung und die Welt. Eine Menge gesammeltes Wissen von den Stationen und ein paar Eindrücke vom Panorama LUTHER 1517, kriegen wir mit auf den Weg.

Next stop – Lichtkirche. Lernen über den Segen. Im Schatten der Lichtkirche sitzen etliche Pfadfinderinnen und Pfadfinder, machen Pause und schauen dem ziemlich schrägen Segnungsroboter dabei zu, wie sich der eine oder die andere segnen lässt. Gilt das überhaupt? Ein Segen aus der Maschine?

Ein Stück weiter am Schwanenteich ist eine Virtual Reality Brille der Magnet überhaupt. Kein lustiges Spiel sondern der bittere Ernst einer Fahrt auf dem Flüchtlingsboot wird hier erlebt. Die Technik faszinierte, der Inhalt machte nachdenklich. Die Gruppen vom Stamm Johannes Gutenberg in Mainz und Cassiopeia in Wörrstadt ist beeindruckt. Vom virtuellen wie vom echten Flüchtlingsboot, das gleich daneben steht. Sie sind nicht die einzigen.

Unser letzter Stopp ist das Panorama LUTHER 1517 –  so ca. 2200 Pfadfinderinnen und Pfadfinder haben da heute ein bisschen für Wirbel gesorgt. Die ganze Reformation in einem Panorama, mit tausend Details und Informationen zum Leben Luthers zu seiner Zeit. Und dann fällt noch auf: Im Schwarzlicht leuchten unsere Badges am Hemd verdammt gut!

Und dann waren da noch die Blumendeko-Kränze, Flamingosocken und Planschbecken, die in den Shoppingtempeln von Wittenberg erworben wurden. Wir haben’s gesehen!

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