Das Treffen der Stiftungen im Ring

Von Elgin Marklewitz

Ende Februar trafen sich die Vorstände der Stiftungen der Ringverbände PSG, DPSG, BdP und VCP auf der Burg Rieneck zum Austausch über die Situation in den Stiftungen. Zu Gast waren auch Vertreter der World Scout Foundation und der European Scout Foundation. Es ging um mögliche Strategien am Kapitalmarkt sowie die zentralen Fragen: Woher kommt und wohin geht das Geld? Es war ein gelungenes Wochenende mit offenen Gesprächen und vielen wertvollen Tipps, die zur Weiterarbeit anspornen.

Ein Einblick in die Arbeit anderer Stiftungen gewinnen

Freitag, den 26.02.2016, nachmittags auf einem Bahnhof unterwegs in Richtung Rieneck. Der Zug hat 30 Minuten Verspätung, den Anschluss in Fulda kann ich vergessen, aber das ist ja immer so! Mit der eigentlich schon obligatorischen Stunde Verspätung erreiche ich die Rieneck. Gut, dass ich diesmal nicht laufen muss, sonst wäre ich noch später dran. Im vorderen Drittel des Saals sitzt bereits eine kleine Runde von 15 Pfadfinderinnen und Pfadfindern. Gerade stellt Jørgen die European Scout Foundation vor, dann ist Philip von der DPSG Stiftung an der Reihe und auch Karin präsentiert die Stiftung ihres Verbandes BdP. Zum Schluss sind wir dran, die Evangelische Stiftung Pfadfinden vom VCP. Durch meine Verspätung habe ich die Beiträge der Stiftung Pfadfinderinnen (durch Sandra von der PSG) und der Stiftung VCP in Bayern (durch Bettina) verpasst. Schade, aber beim gemütlichen Teil des Abends im Rittersaal kann ich mit allen nochmal ins Gespräch kommen. Das ist gut! Schließlich kenne ich noch niemanden aus den anderen Verbänden, bin hier die Jüngste und auch noch nicht so lange im Stiftungsvorstand.

Die Situation auf dem Finanzmarkt ist für kleinere Stiftungen nicht einfach

Am Samstagmorgen ist es wie bei jedem Zusammentreffen von Pfadfinderinnen und Pfadfindern: Man quatscht drauf los und scheint sich schon lange zu kennen. Wir müssen uns disziplinieren, um unsere selbstgesteckte Tagesordnung einzuhalten. Norbert hält einen Vortrag zur „Anlagepolitik und Situation an den Kapitalmärkten“ und wir tauschen uns über Erfahrungen mit Stiftungsfonds und Immobilienbesitz aus. Ich habe nur laienhaftes Finanzmarktwissen und besitze auch privat noch keine Immobilie, so dass ich fürchte, nix zu verstehen. Eine grundlose Befürchtung, wie ich schnell merke. Norbert erklärt die wenigen Fachbegriffe, auf die er nicht verzichten kann und ich kann der Präsentation gut folgen. Fazit: Die Situation auf dem Finanzmarkt ist für Stiftungen unserer Größenordnung nicht einfach, aber wir nehmen auch die kleinen Erträge mit. Ändern können wir den Markt nicht und hoffen gemeinsam mit allen anderen Anlegern auf Besserung.
Weiter geht es mit den Themen „Fundraising“ und „Erben & Vererben“. Bei der Diskussion über Online-Spendenportale und Strategien mit bisherigen Spendern/Stiftern in Kontakt zu bleiben, wird immer wieder deutlich, dass man im Gespräch und in den Köpfen bleiben muss. Ich nehme an dieser Stelle viele Anregungen für unsere Öffentlichkeitsarbeit mit. Auch die Erfahrungen der Anderen im Punkt „Erben & Vererben“ sind spannend und hilfreich.

Das Geld sinnvoll zu verteilen aber auch nicht…

Im Laufe des Tages stellt sich aber auch heraus, dass es gar nicht so einfach ist, unser Geld unter die Leute zu bringen. Pfadis haben im Gruppenalltag anderes zu tun, als Anträge zu schreiben, um Förderungen für Projekte zu erhalten. Wie also können wir diese Hürden abbauen? Eine der vielen Fragen, die sich jede Stiftung für die eigene Arbeit mitnimmt.
Gegen 16 Uhr sind wir – wie geplant – mit allen Themen durch und verabschieden uns. Die Feedbackrunde ergibt, dass wir uns regelmäßig treffen sollten, weil es gut ist, Erfahrungen auszutauschen, Tipps voneinander zu bekommen und Spaß macht, mit Pfadfindern aus den Ringverbänden zusammen zu kommen.

Eine lange Liste mit Ideen, Anregungen und Tipps, dazu einige neue Kontakte und eine große Portion Motivation packe ich von diesem Wochenende ein. Ihr dürft gespannt sein, was wir als Evangelische Stiftung Pfadfinden daraus machen werden.
Meine Rückfahrt ist dank der Mitfahrgelegenheit bis Hannover dann übrigens schneller als geplant.

http://www.vcp-stiftung.de

Norbert Kluck-Kühn und Elgin Marklewitz
Norbert Kluck-Kühn und Elgin Marklewitz
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