Eine Sprache, die man nicht hören kann?

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In Deutschland können nur ca. 200.000 Menschen die Gebärdensprache. Möchtest du auch ein bisschen gebärden üben? Finde mit dem Video heraus, wie typische Begriffe der Pfadfinderei gebärdet werden. Wie wäre es, wenn ihr euch in der nächsten Gruppenstunde mal ohne Lautsprache unterhaltet oder euren Namen mit dem Fingeralphabet buchstabiert?

Fingeralphabet-Tafel: www.fingeralphabet.org

ILY Gebärde

Links zu weiteren Inhalten:

PUR+ über Gebärdensprache: https://www.zdf.de/kinder/purplus/gehoerlosigkeit-und-gebaerdensprache-100.html

PULS Reportage Musik fühlen: https://www.youtube.com/watch?v=yFCQMR1Jmdw

Spread The Sign ist ein Gebärdenlexikon sowohl für Deutsche Gebärden als auch für viele weitere europäische Gebärdensprachen. Einfach ein Wort eingeben oder aus der Liste aussuchen: https://www.spreadthesign.com/de.de – auch als richtig coole App verfügbar

Social Media:

Instagram: Themen in und über DGS, ein Kanal von Funk: https://instagram.com/hand.drauf

Instagram: Gebärdenvideos: https://instagram.com/gebaerdensprache.lernen

Youtube: Musik in Gebärden: https://youtube.com/c/CindyKlink

Tiktok: https://tiktok.com/@annatalogy

 

von Leon Arbeiter

Die gibt es tatsächlich, denn in der Gebärdensprache (GS) wird mit dem Körper kommuniziert, mit Händen, Gestik und Mimik. Die GS ist eine eigene Sprache, die ohne Sprechen funktioniert. Sie wird oft von tauben und schwerhörigen Menschen genutzt, weil sie gar nicht oder nur schlecht hören können. Die DGS (Deutsche Gebärdensprache) ist seit 2002 als offizielle Sprache in Deutschland anerkannt und hat sogar Dialekte, z.B. wird in Hamburg anders gebärdet, als in Bayern. Weltweit gibt es ca. 200 verschiedene Gebärdensprachen. So wie sich international viele Menschen in Englisch verständigen, gibt es auch International Sign für weltweite Verständigung in Gebärden.

Die Lautsprache, das gesprochene Wort, wird nicht eins zu eins in Gebärden übersetzt. Die GS ist eine eigene Sprache mit eigener Grammatik und einem anderen Satzbau als bei der Lautsprache. Besonders wichtig beim Gebärden sind Mimik, also die Gesichtsausdrücke, sowie Körperhaltung, Blickrichtung und Mundbewegungen. Sie verraten nebenbei viele Details über das Erzählte und die Emotionen. Z.B. wird in der Lautsprache ein Fragesatz mit einer höheren Stimme betont – in der GS zieht man stattdessen die Augenbrauen hoch und schaut fragend.

Vielleicht hast du schon gehört, dass taube Menschen Lippenlesen können. Das ist sehr schwierig und anstrengend. Beim Absehen vom Mund versteht man ungefähr nur 30 % vom Gesagten, den Rest muss man sinnvoll kombinieren oder erraten. Probiere doch mal selbst vor dem Spiegel aus, ob du einen Unterschied siehst, wenn du diese Wörter sagst: Mutter – Butter – Bruder – Puder.

Menschen mit Hörschädigung treffen im Alltag leider noch auf viele Barrieren, weil einige Personen nicht wissen, wie man mit ihnen kommunizieren kann, obwohl das meistens gar kein Problem ist. Trau dich einfach. (Den Teil hier entfernen, dass es mit der Zeichenzahl passt?)

 

Tipps zur Kommunikation mit Menschen mit Hörbehinderung:

  • Beim Sprechen immer Blickkontakt halten
  • Langsam und deutlich sprechen, aber nicht schreien
  • Kurze, klare Sätze verwenden, mit Mimik und Gestik unterstützen
  • Den Mund nicht verdecken (Maske, Schal, Bart, Hände)
  • Darauf achten, dass Licht/Sonne in dein Gesicht scheint und nicht die Person gegenüber blendet
  • Nachfragen, wenn du etwas nicht verstanden hast
  • Stift & Papier oder Handy als Hilfsmittel nutzen
  • Gebärden lernen

Wusstest du schon, dass der Begriff „taubstumm“ für Menschen mit Hörbeeinträchtigung diskriminierend ist? Taube Menschen sind niemals stumm, denn sie kommunizieren mit ihrem Körper und sprechen in Gebärdensprache. Einige taube Menschen beherrschen auch die Lautsprache, möchten diese oft aber nicht verwenden, da die Gebärdensprache zur Identifikation in der Gehörlosenkultur beiträgt.

 

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