Bericht 133. aej-Mitgliederversammlung (17.-20.11.2022)

Letzte Woche hat die Mitgliederversammlung (MV) der Arbeitsgemeinschaft Evangelische Jugend in Deutschland (aej) stattgefunden. Bei der Versammlung treffen sich viele Menschen. Diese kommen aus evangelischen Verbänden (zum Beispiel dem VCP oder dem CVJM), aus den Landeskirchen und von den Freikirchen. Für den VCP waren Carsten Schramm (Geschäftsführer), Leah Albrecht (Bundesvorstand), Finn Bendrien (für den Bundesrat) und Johannes Bleck (Generalsekretär) dabei.

Alle diese Menschen wollen gemeinsam über Themen sprechen, die für alle wichtig sind. Dieses Jahr war das vor allem Inklusion. Inklusion bedeutet: Alle Menschen haben die gleichen Rechte. Alle Menschen können selbst über ihr Leben bestimmen. Alle Menschen sollen überall dabei sein. Es wurden aber auch viele andere Dinge besprochen.

 

Zum Beispiel:

  • Gott liebt queere Menschen – Queere Jugendarbeit in der aej
  • 1,5 Grad Klimaziel-Weiterentwicklung der aej
  • Der Krieg in der Ukraine
  • Bessere Bedingungen für Ehrenamtliche
  • Kostenlose Menstruationsprodukte

 

Wir möchten jetzt einmal kurz zu allen Anträgen etwas sagen.

  1. Inklusion braucht Engagement
    Wir haben sehr lange über das Thema Inklusion geredet. Besonders toll war es, dass wir mit Menschen sprechen könnten, die selbst Behinderungen erleben. Zu merken, wie wichtig es ist mitdiesen Menschen und nicht über sie zu reden war besonders wichtig. Inklusion bedeutet Teilhabe. Das meint, dass Menschen mit und ohne Behinderungen gemeinsam an Aktionen, Fahrten, Gruppenstunden teilnehmen können. Das ist oft schwer. Zum Beispiel braucht es vielleicht Gebärdendolmetscher*innen, Wege müssen mit einem Rollstuhl befahrbar sein. Texte sollen in leichter Sprache geschrieben sein und vielleicht braucht man Assistenzpersonen zur Hilfe. Auch wenn das schwer ist, wollen wir das machen. Vor allem die Pfadfinder*innen sind gut darin Lösungen für ganz viele Probleme zu finden. Also sollen wir mutig sein und es einfach probieren!
  2. Gott liebt queere Menschen
    Queer ist ein englisches Wort. Auf Deutsch heißt es seltsam. Früher dachte man, Menschen mit einer „anderen“ Sexualität sind seltsam. Darum hat man die Menschen queer genannt. Man wollte die Menschen damit ausgrenzen. Heute heißt queer aber nichts Schlechtes mehr. Leider fühlen sich viele Menschen noch immer allein oder werden sogar schlecht behandelt, weil sie eine andere Sexualität haben. Das darf nicht sein. Wir glauben, dass Gott alle Menschen gleich liebt. Und Sexualität ist Teil der Menschen und deshalb richtig so, wie sie ist. Wir sind verantwortlich dafür mit Menschen, die sich allein fühlen oder Angst haben gut umzugehen. Wir müssen für alle gleich da sein. In der aej und bei uns im VCP ist kein Platz für Ausgrenzung und Hass!
  3. 1,5-Grad Klimaziel
    Wir Menschen haben gerade viele Probleme. Ein großes Problem ist die Klima-Krise. Das heißt, dass die Temperaturen auf der Erde immer höher werden. 196 Staaten dieser Welt haben einen Vertrag unterschrieben. Sie wollen, dass die Erde nicht mehr als 1,5 Grad wärmer wird. Auch in der aej wollen wir helfen das zu erreichen. Die Geschäftsstelle der aej in Hannover soll bis 2035 klimaneutral sein. Klimaneutral heißt: Die Erde wird nicht weiter aufgeheizt. Auch die Verbände (wie der VCP) wollen etwas dafür tun. Deshalb wird es jedes Jahr einen Austausch geben. Wir wollen alle erzählen, was wir machen, damit die Erde nicht wärmer wird.
  4. Weiterentwicklung der aej
    Die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland (aej) ist ziemlich groß. Sehr viele Verbände und Landeskirchen kommen hier zusammen. Das macht es schwer gut miteinander zu arbeiten. Warum ist das so? Es sind viele Wünsche und Ideen da, die nicht immer zueinander passen. Wir wollen versuchen das zu ändern. Dafür brauchen wir neue Strukturen. Eine erste Entscheidung ist es, dass die aej ein Dachverband ist. In einem Dachverband tun sich viele Organisationen zusammen. Denn gemeinsam kann man mehr bewirken. Die aej als Dachverband weiß, welche Themen den Mitgliedern wichtig sind. Deshalb schreibt sie die Ideen auf und gibt sie zum Beispiel an die Politik oder die Evangelische Kirche weiter. Das Ziel ist, dass alle zusammen gemeinsame Ziele besser verfolgen können. Die zweite Entscheidung ist, dass eine Arbeitsgruppe sich (weiter) Gedanken macht. Das Ziel ist, dass gute Strukturen ausgedacht werden, wie wir zusammen arbeiten können.
  5. Krieg in der Ukraine
    Wir alle wissen: Krieg ist schlimm. Viele Menschen leiden. Politiker*innen versuchen vieles zu tun, damit es den Menschen besser geht. Wir (also die aej und auch der VCP) wollen auch helfen. Deshalb unterstützen wir Hilfsorganisationen oder nehmen Flüchtlinge auf. Aber auch Kinder und Jugendliche bei uns haben Angst. Auch denen wollen wir helfen und ihnen zuhören. Wir haben Ideen, was die Politik und die Kirche machen müssen. Deshalb schreiben wir die auf und geben sie weiter. Wir wollen auch sagen, was wir über Krieg denken. Das soll der Vorstand der aej sagen und neu aufschreiben.
  6. Ehrenamt in der aej stärken
    Viele Menschen im VCP und auch in der Kirche arbeiten ehrenamtlich. Ehrenamt bedeutet: Freiwillige arbeiten und bekommen dafür kein Geld. Man muss aber Geld verdienen, um zu leben. Viele Freiwillige können deshalb weniger in ihrer Freizeit machen, weil sie ja Geld verdienen müssen. Der Vorstand der aej und auch der VCP sollen überprüfen, ob es Möglichkeiten für Unterstützung gibt. Ziel ist es, dass mehr Menschen freiwillige Arbeit machen können, ohne Angst zu haben, dass sie arm werden.
  7. Kostenlose Menstruationsprodukte
    Jeden Monat kommt Blut aus der Vagina von Frauen*. Das Blut soll aber nicht in die Unterwäsche kommen. Dafür gibt es verschiedene Mittel. Diese Mittel heißen Menstruationsartikel oder Hygieneprodukte. Man kann sie in vielen Läden kaufen. Sie sind aber oft sehr teuer. Manchmal kommt die Menstruation auch sehr plötzlich. Manche Menschen wissen nicht viel darüber. Manchmal sagen Menschen deshalb blöde Sachen. Die Menstruation ist keine Krankheit. Sie ist nicht eklig! Die Menstruation ist etwas ganz Normales. Damit sich niemand schämen muss, soll die aej die Produkte kostenlos haben. Kostenlos bei Veranstaltungen. Und kostenlos in den Toiletten in der Geschäftsstelle. Wir wollen auch, dass Menschen mehr darüber wissen und keine blöden Sachen mehr sagen. Deshalb muss man es allen Menschen gut erklären.

Viele Bilder und Bericht von der aej-Mitgliederversammlung findet ihr auch hier: https://www.instagram.com/aej.de/?hl=deaej oder hier: https://www.aej.de/ueber-uns/mitgliederversammlung/133-aej-mitgliederversammlung-2022

Foto: aej-Logo neu

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