Wie Pfadfinden und Videospiele Jugendliche stark machen
Kaum etwas verbindet Generationen so stark wie Abenteuer: Ob beim Pfadfinder*innenabend am Lagerfeuer, nach einem intensiven Hajk oder im digitalen Universum eines Videospiels – hier gibt es Herausforderung, Gemeinschaft und das Entdecken neuer Welten. Auch wenn ihnen der schlechte Ruf vorauseilt: Videospiele können, wenn man sie nicht von vornherein verteufelt, die Entwicklung von Jugendlichen nachhaltig fördern. Auch für Pfadfi nderinnen, die Abenteuer lieben, eröffnen sich spannende Möglichkeiten. Bei unserem letzten Redaktionstreffen in Köln hatten wir die Gelegenheit, einen Blick in die digitale Abenteuerwelt zu werfen und stürzten uns ins Getümmel der Gamescom. Sie ist die weltweit größte Messe für Computer- und Videospiele sowie Unterhaltungselektronik, welche jährlich in Köln stattfi ndet. Hersteller aus aller Welt präsentieren auf der Messe Groß und Klein ihre neue Soft- und Hardware. Für manche Pfadfinder*innen ein ungewohntes, aber spannendes Terrain.
Wie passen Pfadfinden und Gaming zusammen?
Studien zeigen, dass vor allem Action- und Strategiespiele wichtige kognitive Fähigkeiten schärfen. So verbessert sich die räumliche Wahrnehmung – entscheidend etwa beim Kartenlesen im Wald – genauso wie Aufmerksamkeit und schnelle Reaktion. Diese Kompetenzen helfen auch im realen Abenteuer: Wer geschickt im digitalen Raum navigiert, findet sich auch beim Pfadfinden schneller zurecht und umgekehrt!
Ein Bonus auf jedem Pfadilager: Die Fähigkeit, Probleme kreativ zu lösen
Videospiele sind oft kleine Versuchslabore: Man plant, scheitert, probiert neu. Jugendliche, die strategische Spiele spielen, entwickeln ein besseres Problemlöseverhalten. Ein klarer Bonus auf dem Pfadfi nder*innenlager: Wer dort Probleme kreativ löst, wird zum geschätzten Teammitglied. Und hat vielleicht auch noch die coolste Lagerbaute zu bieten.
Teamfähigkeit, Empathie und Gemeinschaft
Spiele wie das immer noch sehr beliebte „Minecraft (Education Edition)“ oder „Quandary“ bringen den Spielenden komplexe Inhalte kreativ und interaktiv näher – von globalen Problemen bis zu moralischen Entscheidungen. Gerade für Pfadfinder*innen, die Gruppenprojekte gestalten oder Verantwortung übernehmen, sind solche Erfahrungen wertvoll. Auch Multiplayer-Spiele sind keine einsame Angelegenheit, im Gegenteil. Sie fördern sowohl Teamfähigkeit als auch Empathie und bieten Gemeinschaft. Jugendliche, die online kooperieren, lernen, Rollen zu übernehmen und zu kommunizieren, genau wie im Pfadfinder*innenteam, wenn gemeinsam Aufgaben angegangen werden. Natürlich kommt es wie immer auf das Maß an. Computerspiele können auch zu Suchtverhalten oder hohen Aus gaben führen und sollten nicht den Alltag bestimmen. Sie sind kein Ersatz für gemeinsame Zeit im Grünen aber weit mehr als Entertainment und gehören für viele junge Menschen einfach dazu. Im Zusammenspiel mit Pfadfinder*innenerfahrung kann ein Umfeld entstehen, in dem Jugendliche wachsen: digital stark, real erprobt und bereit für jede Herausforderung.
Wir haben mit einigen Besucher*innen der gamescom über ihre Lieblings-Games und die Messe gesprochen – jetzt reinhören unter:



