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  • X- und Y-Chromosomen

    X- und Y-Chromosomen

    Hast du dich schon mal gefragt, was es eigentlich mit den X- und Y-Chromosomen auf sich hat? Oft hört man, dass diese Chromosomen das „biologische Geschlecht“ bestimmen. Das ist aber nicht die ganze Wahrheit …

    Chromosomen 101 – Der kleine Unterschied

    Erst mal ganz kurz: Chromosomen sind Strukturen in unseren Zellen, die das Erbgut tragen. Die meisten Menschen haben insgesamt 46 Chromosomen – und zwei davon sind die sogenannten „Geschlechtschromosomen“. Frauen haben meistens zwei X-Chromosomen (XX) und Männer ein X- und ein Y-Chromosom (XY).

    Ein Y-Chromosom enthält bestimmte Gene, die die Entwicklung in Richtung „männliche“ Körpermerkmale steuern können. Aber es gibt auch Menschen, die anders kombinierte Chromosomen haben, z. B. XXY oder X0, was in der Biologie als Intergeschlechtlichkeit bezeichnet wird. Das zeigt uns schon mal, dass Geschlecht keine einfache Entweder-oder- Sache ist.

    „Sex“ und „Gender“ – was ist der Unterschied?

    Viele Begriffe, die wir im Deutschen für „Geschlecht“ verwenden, kommen aus dem Englischen, und da gibt es „Sex“ und „Gender“. Oft wird gesagt, „Sex“ bezieht sich auf das biologische Geschlecht (also die Chromosomen, Hormone und Körpermerkmale), während „Gender“ die soziale und persönliche Geschlechtsidentität beschreibt. Gender bedeutet also, wie man sich selbst erlebt und sich in der Welt als Mann, Frau, beides oder weder noch einordnet.

    Was haben die X- und Y-Chromosomen mit Gender zu tun?

    Die Chromosomen, Hormone und Körpermerkmale allein bestimmen nicht, wie wir uns identifizieren. Biologie ist zwar ein Teil von uns, aber es gibt viele weitere Faktoren, die beeinflussen, ob wir uns als Mann, Frau oder anders verstehen.

    Gender wird stark von unserer Gesellschaft und Kultur geprägt – wie man sich „typischerweise“ verhält oder aussehen soll, wird uns von klein auf beigebracht. Es ist eine Mischung aus sozialen Normen, individuellen Entscheidungen und, ja, manchmal auch Rebellion gegen Erwartungen.

    Warum sind solche Unterscheidungen wichtig?

    Gender und Geschlecht beeinflussen, wie wir in der Gesellschaft gesehen und behandelt werden. Für viele ist es wichtig, dass ihr Gender anerkannt und respektiert wird, weil es zentral für ihr Selbstverständnis ist. Menschen, die sich nicht im traditionellen „männlich“ oder „weiblich“ verorten, kämpfen oft mit Vorurteilen und Diskriminierung – uns als Pfadfinder*innen ist es aber wichtig, zu verstehen, dass Menschsein vielschichtig und bunt ist. Deshalb setzen wir uns für queere Themen ein.

  • Alle rechts(eXtrem)? Warum junge Menschen die AfD wählen

    Alle rechts(eXtrem)? Warum junge Menschen die AfD wählen

    Die Landtagswahlen 2024 in Sachsen, Thüringen und Brandenburg haben gezeigt: Die AfD erzielte auch besonders bei jungen Menschen hohe Wahlergebnisse. Wieso entscheiden sich immer mehr Jugendliche für eine Partei, die in Sachsen und Thüringen als gesichert rechtsextrem gilt? Die neue Shell-Jugendstudie 2024 kann Hinweise darauf geben.

    Jugendliche zwischen Vertrauen und Enttäuschung

    Die Mehrheit junger Menschen bezeichnet sich als politisch interessiert. Die Studie zeigt, dass Jugendliche in Deutschland grundsätzlich Vertrauen in den Staat und die Demokratie haben. Sie erkennen die Bedeutung demokratischer Werte an, sind jedoch zunehmend enttäuscht von den etablierten Parteien, die sie als abgehoben und unnahbar empfinden. Viele junge Wähler*innen glauben, dass ihre Anliegen und Sorgen, etwa zum Thema Klimawandel oder soziale Gerechtigkeit, nicht ernst genommen werden. Soziale Medien wie TikTok spielen eine zentrale Rolle bei der politischen Meinungsbildung junger Menschen. Gerade die AfD versteht es, diese Plattformen gezielt zu nutzen, um ihre Botschaften direkt an junge Wähler*innen zu bringen.

    Laut einem Bericht des MDR sehen viele Jugendliche die AfD als „Problemlösepartei“, die mit einfachen Erklärungen und Lösungen für die Herausforderungen aufwartet, die ihre Generation stark beschäftigen.

    Rechtsruck oder Rebellion?

    Laut der Shell-Jugendstudie 2024 kann unter jungen Menschen jedoch kein allgemeiner Rechtsruck festgestellt werden. Durchschnittlich positionierten sich die Befragten leicht links. Seit der letzten Studie im Jahr 2019 ist der Anteil männlicher Jugendlicher, die sich als rechts bezeichnen, jedoch angestiegen (2019: ca. 20 %, 2024: 25 %). Gleichzeitig positionieren sich auch mehr männliche Jugendliche als links (2019: 38 %, 2024: 41 %). Bei den weiblichen Befragten ergibt sich vor allem ein Trend im linken Spektrum (2019: 44 %, 2024: 51 %). Bei Jugendlichen in den neuen Bundesländern geht allerdings die Demokratiezufriedenheit nach längerem Anstieg leicht zurück. Junge Menschen streben nach Sicherheit und haben ein hohes Bewusstsein für gesellschaftliche Risiken. Tradition und Konformität als Wertemuster werden von Jugendlichen als Antwort auf dieses Sicherheitsbedürfnis gesehen.

    Die AfD setzt auf genau diese Punkte und inszeniert sich als bodenständige Alternative, die klare Antworten und greifbare Werte bietet. So werden Jugendliche nicht nur zu Empfänger*innen politischer Botschaften, sondern finden in der AfD eine Rebellion gegen den „Mainstream“ und das politische Establishment. Die Partei biete so ein Gefühl von Zugehörigkeit und Sinn in einer Gesellschaft, die als zunehmend unübersichtlich wahrgenommen wird.

    Politische Bildung und Mitbestimmung als Gegenmittel

    Diese Entwicklungen machen deutlich, wie wichtig politische Bildung und echte Mitbestimmungsmöglichkeiten für Jugendliche sind. Nur wenn junge Menschen die Möglichkeit haben, ihre Anliegen in demokratische Prozesse einzubringen, können sie lernen, dass es Wege gibt, gesellschaftliche Probleme jenseits einfacher Antworten zu lösen. Politische Bildung sollte nicht nur Wissen über politische Prozesse vermitteln, sondern auch kritisches Denken und die Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge zu verstehen, fördern. Dadurch kann den oft einfachen und polarisierenden Botschaften der AfD entgegengewirkt werden. Jugendliche brauchen Räume, in denen sie ihre Fragen und Ängste ernsthaft diskutieren und Antworten finden können, die nicht auf Angst und Spaltung, sondern auf Zusammenhalt und Solidarität setzen. Dies kann dabei helfen, das Vertrauen in demokratische Strukturen wieder zu stärken und sie langfristig gegen radikale und populistische Tendenzen resilienter zu machen – auch wir als Pfadfinder*innen können unseren Teil dazu leisten und uns positionieren, wie auch zuletzt auf der Bundesversammlung geschehen.

    Die 19. Shell Jugendstudie 2024 basiert auf einer Stichprobe von 2.509 Jugendlichen im Alter von 12 bis 25 Jahren, die von Interviewer*innen zu ihrer Lebenssituation und ihren Einstellungen und Orientierungen persönlich befragt wurden.

    Pfadfinder*innen positionieren sich deutlich gegen rechts

  • Vom fliegenden blauen Larry zum tiefen Fall ins große Loch X

    Vom fliegenden blauen Larry zum tiefen Fall ins große Loch X

    Einst war der Kurznachrichtendienst Twitter eine der einflussreichsten Social-Media-Plattformen der Welt. Doch dann kam Elon Musk und machte daraus einen gruseligen Ort.

    Er baut Elektroautos in Brandenburg und schickt Raketen ins All: Elon Musk ist einer der reichsten und einflussreichsten Menschen der Welt. Erst recht, seitdem er die Online-Plattform Twitter, heute „X“, vor ca. 2 Jahren gekauft und auch den blauen Vogel Larry im Logo ersetzt hat. Im US-amerikanischen Wahlkampf trommelte Musk für Donald Trump und verbreitete dabei immer wieder haltlose Behauptungen. Wie auch der zukünftige 47. Präsident der USA.

    Wilde Behauptungen machten dabei die Runde, z. B. dass die Demokraten gezielt Flüchtende in umkämpfte Bundesstaaten einfliegen ließen, wo sie als Wähler*innen registriert wurden. Immer wieder betont Musk, es gehe ihm um die Meinungsfreiheit – Musk bezeichnet sich selbst als „free speech absolutist“. Mit seiner Vorstellung von Meinungsfreiheit prägt er seit nun knapp zwei Jahren die Plattform X, vormals Twitter. Im Oktober 2022 übernimmt Musk Twitter mit einem 44 Milliarden Dollar Deal. Direkt nach der Übernahme beginnt Musk, Twitter umzubauen. Er entlässt eine Vielzahl an Mitarbeiter*innen – darunter auch solche, die für Moderation und die Entfernung extremer Inhalte zuständig waren und beispielsweise gegen Hass und Gewaltaufrufe auf der Plattform vorgehen sollten. Außerdem holte Musk den republikanischen US-Präsidenten Donald Trump zurück auf die Plattform. Twitter hatte vor Musks Übernahme eine lebenslange Accountsperre gegen Donald Trump verhängt, nachdem dieser mit seinen Tweets den Sturm auf das Kapitol im Januar 2021 angeheizt hatte. Für zu groß hielten sie das Risiko, Trump könne seinen Account zu weiterer Anstiftung zu Gewalt verwenden.

    Auch Benutzerkonten von Rechtsextremen und Verschwörungsideolog*innen, die Twitter zuvor gesperrt hatte, gab Musk wieder frei. Das US-amerikanische „Center for Countering Digital Hate“ (CCDH) hatte in einer Studie untersucht, wie sich die Inhalte auf Twitter nach Musks Übernahme veränderten. In der Woche nach der Übernahme wurde gemessen, dass es zu einer Verdreifachung der Hassreden gegen schwarze Menschen kam. Es gab einen massiven Anstieg im Hass gegen Homosexuelle, gegen Frauen, gegen Muslim*innen und Juden*Jüdinnen. Das berichtete CCDH-Geschäftsführer Imran Ahmad in einem Interview mit dem Magazin Kontraste. Gegen diese Untersuchung des CCDH ging Musk gerichtlich vor. Angeblich habe das CCDH unbefugt auf Twitter-Daten zugegriffen. Doch Musks Klage wurde abgewiesen.

    Nicht nur Amerika ist von diesen Entwicklungen in Zusammenhang mit X bzw. Twitter betroffen, sondern auch wir in Deutschland spüren diesen Einfluss. Die Rostocker Sicherheitsfirma Somtxt entdeckte im Vorfeld der Landtagswahl in Brandenburg ein Pro-AfD – Netzwerk von 2.500, offenbar automatisiert angelegten Accounts, die die Reichweite von Mitgliedern der Partei wohl erhöhen sollten. Die politischen Äußerungen des Multiunternehmers Musk werden auch für Brandenburg zu einer Belastung – die Firma Tesla lässt sich nur schwer von den Aussagen ihres immer radikaler auftretenden Chefs trennen. Nachdem Musk rechtsextreme Ausschreitungen in Großbritannien auf X mit den Worten „Ein Bürgerkrieg ist unvermeidlich“ kommentierte, erklärte der brandenburgische Wirtschaftsminister Jörg Steinbach in einem Interview der „Handelsblatt“, Musks Äußerungen würden aktiv das Gefüge unserer deutschen und europäischen Gesellschaft untergraben.

    Von der Plattform Twitter, wie man sie einst kennen, und der ein oder andere auch lieben gelernt hatte, ist heute nicht mehr viel übrig. Wie viel Macht einer einzelnen Person tut einer Social-Media-Plattform gut? Diese Frage lässt sich nicht pauschal klären, aber stimmt einen doch nachdenklich wenn man überlegt, auf welchen Plattformen man die eigene Pfadi-Arbeit darstellen will … oder eben nicht.

  • Zwischen Schicksal und unendlichen Möglichkeiten

    Zwischen Schicksal und unendlichen Möglichkeiten

    Das Leben ist zu kostbar, um es dem Schicksal zu überlassen.

    Mit diesen klugen Worten beginnt Walter Moers sein grandioses Buch „Die 13 1/2 Leben des Käpt’n Blaubär“. Doch was ist das eigentlich, das Schicksal? Ich könnte jetzt auch mit klugen Worten – wie Determinismus (der Lehre von der kausalen (Vor-)Bestimmtheit alles Handelns) um mich werfen. Aber ich kann’s auch sein lassen. Denn dafür ist das Leben zu kostbar.

    Der Gedanke hinter Schicksal ist, dass alles irgendwie vorherbestimmt ist. Wir folgen einem unsichtbaren Band, das uns irgendwohin bringt. Wohin weiß nur der Wind. Irgendwie ist es beruhigend zu wissen, dass wir alle auf einem bestimmten Weg sind. Dass alles sich fügen wird, früher oder später.

    Doch ich glaube nicht an Schicksal. Ich glaube, dass wir mit unserem Leben ein riesengroßes Geschenk haben. Etwas, dass uns einfach so gegeben wurde. Ohne Schicksal, ohne Hintergedanken. Wusstet ihr, dass ein Tag 86 400 Sekunden hat? So viele Augenblicke, dass man gar nicht mitzählen kann. So viele Möglichkeiten, sich immer wieder neu zu entscheiden.

    Das kann doch kein Schicksal sein. Da sind so viele Wege, die gar nicht vorherbestimmt sein können. So viele Sekunden, in denen wir spontan abbiegen können – oder sogar umdrehen. Natürlich ist der Gedanke von einem vorherbestimmten Weg beruhigend. Und es ist auch romantisch zu glauben, dass es nur Schicksal sein kann, wenn man diesen einen besonderen Menschen kennenlernt. Sich diesen einen Traum erfüllt. Wenn sich plötzlich alles richtig anfühlt.

    Aber das ist kein Schicksal. Das ist eine Verkettung unglaublich vieler unterschiedlicher Entscheidungen, eine Aneinanderreihung von vielen kleinen Momenten, die zusammen ein Bild ergeben. Das ist das Mosaik des Lebens. Und wie das mit den Mosaiken so ist, ist das manchmal ganz schön chaotisch. Bunt und durcheinander. Alles ein bisschen wild und vielleicht ist die Schönheit in dem Bild nicht auf den ersten Blick zu erkennen. Vielleicht erst auf den zweiten Blick oder auch auf den dritten.

    Du brauchst dein Mosaik nicht dem Schicksal überlassen. Denn du kannst es selbst in die Hand nehmen. Es ist dein Leben. Es sind deine 86 400 Sekunden – jeden Tag aufs Neue. Es ist deine Entscheidung, wie du mit diesem riesengroßen Geschenk umgehst. Und vielleicht ist das ja doch Schicksal. Dass wir in dieser chaotischen Welt all diese Möglichkeiten haben.

  • Der Zufall, das X und die Statistik im Pfadfinden

    Der Zufall, das X und die Statistik im Pfadfinden

    X ist mehr als nur ein Buchstabe. X ist eine Variable in der Mathematik. Während ich diesen Text schreibe, esse ich Spekulatius. Je mehr ich esse, desto näher kommen meine Beobachtungen, meine Stichprobe (gegessene Kekse), an die tatsächliche Motivverteilung in der Packung. Und wahrscheinlich auch die Bauchschmerzen. Statistik, Zahlen und der Zufall sind überall in unserem Alltag. Statistik hilft uns dabei, Dinge zu sortieren, zu bewerten und aus uns Bekanntem auf Kommendes zu schließen. Sie hilft uns dabei, die Welt um uns herum zu verstehen.

    Auch in unserer Pfadi-Welt spielt das eine Rolle. Welche Wirkung hat Pfadfinden auf uns? Genau das möchte WOSM – der Weltpfadfinderverband – herausfinden. Dafür er hat er MIYO – Measuring Impact: with, for and by Youth Organisations – ins Leben gerufen. Dabei soll ein Toolkit entstehen, mit dem wir die Auswirkung unserer Arbeit auf junge Menschen messen können. Basis dafür sind die SPICES*, an denen sich auch unsere Stufenkonzeption orientiert. Aber wie die Wirkung messen?

    SPICES
    · Soziale Entwicklung
    · Physische Entwicklung
    · Intellektuelle Entwicklung
    · Charakterliche Entwicklung
    · Emotionale Entwicklung
    · Spirituelle Entwicklung

    Ich für mich kann die Stunden zählen, die ich in mein Ehrenamt investiere, die schlaflosen Nächte. Aber das ist natürlich nicht die Auswirkung, um die es hier geht.

    WOSM versucht es wie folgt: In der Pilotphase wurden mit 14-18 Jährigen in Belgien, Tschechien und Irland Online- Umfragen durchgeführt und mit Fokusgruppen gearbeitet. Betrachtet wurden unter anderem die 6 Dimensionen des SPICES-Framework. Dabei sollten die Teilnehmende für 18 Statements (a) ihre Selbstwahrnehmung und (b) wie Pfadfinden dazu beigetragen hat einen Wert zwischen 1 und 5 geben.

    In Tschechien gab es dabei den höchsten Rücklauf, es haben aber vor allem erfahrene Leiterinnen aus dem städtischen Raum teilgenommen. In Belgien kam es durch die Übersetzung der Fragen zu Verständnisproblemen. In Irland war die Teilnahme durch hohe Einwilligungs-Barrieren gering.

    Alle Stichproben waren also nicht so ganz perfekt. Wie das oft ist mit den Daten, die wir bekommen. Aber was sind nun die Ergebnisse? Kurz: Pfadfinden hat für die Teilnehmenden vor allem zur sozialen Entwicklung beigetragen und langjähriges Pfadfinden verstärkt (meist) die Effekte. Ich bin gespannt, was zukünftige Ergebnisse zeigen!

  • Save the date: Vernetzungstreffen für Betroffene sexualisierter Gewalt am 22.02.2025 in Frankfurt a. M.

    Save the date: Vernetzungstreffen für Betroffene sexualisierter Gewalt am 22.02.2025 in Frankfurt a. M.

    In einem gemeinsamen Treffen wird Raum geschaffen für die Begegnung von mittelbar und unmittelbar Betroffenen/Erfahrenen von sexualisierter Gewalt im Pfadfinder*innenkontext. Außerdem soll es einen Input/Diskussion zu Themen wie z.B. Gedenken, Erfahrungsaustausch, Konflikte unter Betroffenen oder auch dem poltitischen Prozessrahmen geben. Geleitet wird der Austausch durch eine externe und unabhängige Moderation von immedio.

    Rück(-Fragen)?!

    Bei Rückfragen, Anregungen oder Themenwünschen meldet euch gerne jederzeit! Veranstaltungsort sind Hoffmanns Höfe in der Heinrich-Hoffmann Straße 3, 60528 Frankfurt. Betroffene aus anderen Pfadfinderverbänden sind darüber hinaus auch herzlich eingeladen. Die Reisekosten übernehmen die zuständigen Verbände.

    Ein Austausch mit den Vertreter*innen der Bundesverbände ist, wenn gewünscht, möglich.

    Kontakt

    Luisa Kreuzheck

    Tel: 0561 / 78 43 7 – 23

    E-Mail

  • Xylophon

    Xylophon

    Das Wort Xylophon setzt sich aus den griechischen Wörtern Xylon (Holz) und Phone (Klang) zusammen. Viele von euch werden sie kennen, die Xylophone aus Holz. Seine Ursprünge hat das Xylophon ca. im 9. Jahrhundert in Südostasien. Von hier gelangte das Musikinstrument nach Afrika und im 16. Jahrhundert nach Europa und Deutschland.

    Im Prinzip besteht das Xylophon aus einer Art Holzkasten (Resonanzkörper) ohne Deckel. Obendrauf sind Klangplatten, die aus Holz geformt sind, der Größe nach angeordnet. Bei den heutigen Xylophonen, wie wir sie kennen, sind die Klangplatten draufgesteckt. Früher waren die Klangplatten über Seile miteinander verbunden und links und rechts des Holzkastens aufgehängt. Die längste Klangplatte hat den tiefsten Ton. Je kürzer die Klangplatten sind, desto höher ist der Ton. Zum Spielen des Xylophons braucht es noch Schlägel. Meist werden hier Schlägel mit Filzköpfen verwendet, da sie für einen weichen Klang sorgen. Wird eine Klangplatte mit dem Schlägel angeschlagen, fängt die Platte an zu schwingen, der Ton entsteht und wird über den Holzkasten, unserem Resonanzkörper, verstärkt.

    Holz hat die Fähigkeit von selbst zu schwingen und dadurch ohne „Hilfsmittel“, wie die Saiten bei einer Gitarre oder das Fell bei einer Trommel, zu schwingen. Somit erzeugt das Xylophon seinen Klang selbst und zählt zur Gruppe der Idiophone (Selbstklinger).

    Es gibt weitere Instrumente, die dem Xylophon optisch ähneln, aber einen anderen Namen tragen.

    • Metallophon = Klangplatten aus Metall
    • Glockenspiel = Klangplatten aus Metall, der Klang erinnert an Glökchen
    • Marimbaphon = Klangplatten aus Holz + Resonanzröhren
    • Vibraphon = Klangplatten aus Metall + Resonanzröhren

    Ein wichtiger Musikpädagoge, der zum Xylophon wie wir es heute kennen beigetragen hat, ist Carl Orff. Somit ist das Xylophon bei uns noch ein sehr junges Instrument aus dem 20. Jahrhundert. Das Xylophon gehört zum Orff -Instrumentarium. Ein bekanntes Stück für Xylophon ist der „Gassenhauer“ von Carl Orff.

  • Wieder übers Klima reden, (fast) egal wie

    Wieder übers Klima reden, (fast) egal wie

    Im Februar ist Bundestagswahl. Das ist außergewöhnlich, auf eine Art: Eigentlich sollte diese Wahl erst im September stattfinden. Nachdem es aber über Jahre hinweg Streit in der Ampel-Regierung gab, hat die sich aber im November aufgelöst. Und so gibt es, nur wenige Monate vor dem eigentlichen Ende dieser Regierungszeit, Neuwahlen.

    Das wird spannend, mit Wahlkampf auf dem Weihnachtsmarkt, ansonsten wird diese Wahl aber, ähnlich wie es im Herbst gewesen wäre, geregelt stattfinden können. Das, was mir Sorgen macht, wäre auch bei einer Wahl im September Thema – oder besser gesagt, nicht Thema: Das Klima. Weil es gerade so viel zu tun gibt in der Welt, rückt die Klimakrise immer mehr in den Hintergrund. Dort wächst sie aber immer weiter. Und deswegen finde ich: Lasst uns wieder übers Klima reden!

    Dabei geht es gar nicht darum, dass eine Partei wieder mehr Stimmen bekommen sollte. Viel mehr ist es an der Zeit, dass alle demokratischen Parteien wieder Vorschläge bringen, wie wir das Klima bewahren können. Und das kann erstmal jede x-beliebige Klimaschutzmaßnahme sein. Hauptsache, sie löst die Krise. Denn eine Demokratie sollte ihren Bürger*innen die Wahl zwischen verschiedenen Maßnahmen, um eine Krise zu lösen, lassen. Die Macht in diesem System, sie liegt an ganz vielen Stellen bei uns, aber gerade während Wahlen wird sie besonders groß. Hier können wir nicht nur eine Partei wählen, die uns im Parlament vertreten soll, sondern während des Wahlkampfs auch Themen einbringen, die wir wichtig finden.

    Mit der Wahl im Februar öffnet sich also ein Handlungsfenster. Und wir können es nutzen, indem wir aktiv werden und über das reden, was uns wichtig ist. Für mich wird es das Klima sein.

  • Schulung für Versammlungsleitungen

    Schulung für Versammlungsleitungen

    Versammlungen und Räte sind Alltag im VCP. Auf alles Ebenen des Verbandes werden Entscheidungen getroffen und Inhalte diskutiert. Damit diese Zusammenkünfte nicht in einem großen Tohuwabohu enden, steht ihnen meist eine irgend geartete Leitung vor: Sie stellt die die Tagesordnung zusammen, verschickt die Einladung, führt die Redner*innenliste, führt Abstimmungen und Wahlen durch, hält Pausenzeiten einh und hat einen immer wachen Blick auf die Ordnungen und Satzungen, die grade von Belang sind.

    Wir wollen mit euch, Versammlungsleitungen, Versammlungsräte, u.s.w. über diese Aufgaben sprechen und uns Austauschen. Wir wollen über unser Demokratieverständnis diskutieren und den Themenbereich Vereinsrecht anschauen und welche Auswirkungen er auf unsere Aufgaben hat.

    Außerdem wollen wir folgende Themen mit euch behandeln:

    • Meine Rolle und Aufgabe als Leitung
    • Strukturierung von Tagesordnungspunkten und der Tagesordnung
    • Jahresplanung für Versammlungsleitungen / Versammlungsvorstände
    • Moderation auf Versammlungen
    • Sitzungsordnungen
    • Auflockerungsübungen
    • Rahmenprogramm
    • Hilfsmittel zu Wahlen und Abstimmungen
    • Umgang mit schwierigen Diskussionsteilnehmenden
    • Umgang mit neuen Medien

    Details zu Veranstaltung

    Wann: 1. – 2. Februar 2025 (Anreise bereits am 31. Januar möglich)

    Wo: VCP Bundeszentrale Kassel

    Für wen: Die Schulung richtet sich an Personen, die gerne Versammlungen leiten möchten (bspw. Landesversammlungsleitungen, Landesversammlungsvorstände, Landesratsleitungen, Versammlungsleitungen von Gau-, Bezirk-, und Regions-Versammlungen)

    Kosten: Die Kosten werden vom VCP übernommen, Fahrtkosten werden nach der Reisekostenordnung übernommen.

    Anmeldeschluss: 17. Januar 2025

    Wichtiger Hinweis:
    Es gibt 18 Plätze für Teilnehmende. Bereits gewählte Landesversammlungsleitungen werden bei der Besetzung der Plätze priorisiert. Die übrigen Plätze werden nach Eingang der Anmeldung besetzt.

  • Abholstation für das Friedenslicht bei den Pfadfinder*innen in Kassel

    Abholstation für das Friedenslicht bei den Pfadfinder*innen in Kassel

    Das Friedenslicht ist Zeichen für Freundschaft, Gemeinschaft und Verständigung aller Völker. Dies ist gerade auch an den Orten wichtig, wo Jesus einst lebte und lehrte. Mit dem Entzünden und Weitergeben des Friedenslichtes erinnern wir uns an die weihnachtliche Botschaft und an unseren Auftrag, den Frieden unter den Menschen zu verwirklichen. Natürlich ist das Friedenslicht kein magisches Zeichen, das den Frieden herbeizaubern kann.

    „Vielfalt leben, Zukunft gestalten“das diesjährige Motto wurde aufgrund der Kriege im Nahen Osten und in der Ukraine ausgewählt. Die Auswirkungen sind auch in Deutschland zu spüren. Das Friedenslicht steht für ein friedliches Miteinander verschiedener Religionen und Kulturen. Schließlich wird das Licht jedes Jahr in Bethlehem im Westjordanland entzündet. Als Pfadfinder*innen sind wir eine große Friedensbewegung, die für eine friedliche Welt einstehen und Menschen Hoffnung schenken wollen. Diese Botschaft schicken wir auch an das politische Berlin und

    Seit der Corona-Pandemie bietet der Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) e.V. eine Abholstation für das Friedenslicht an. Die Abholstation ist rund um die Uhr geöffnet.

    Vom 15. bis 23. Dezember brennt die Friedenslicht-Kerze in der Abholstation in der Bundeszentrale, Wichernweg 3 in Wehlheiden.

    Ein eigenes Windlicht muss mitgebracht werden und kann vor Ort am Friedenslicht entzündet werden.

  • Baghira-Onlinetraining 2024

    Baghira-Onlinetraining 2024

    Das Online-Baghira Training fand in diesem Jahr am 09. und 16.11. statt.Im Vorfeld haben wir eine liebevoll gepackte Box mit wichtigen Unterlagen und Infos für das Training zugesendet bekommen.

    Los ging es am 09.11. mit der Begrüßung und einer Vorstellungsrunde. Auf dem Miroboard schlängelten wir uns entlang des Pfades durch den Dschungel und den verschiedenen Stationen des Online-Trainings. Angefangen mit einem Einstieg in das Baghira-Konzept und der Vertiefung der 4 M´s, die für die Aufgaben einer Baghira stehen: moderieren, motivieren, mediieren und möglich machen.

    In der folgenden Woche gab es die Möglichkeit an vertiefenden Workshops teilzunehmen, zum Beispiel zu den Themen aktives Zuhören und Ablauf einer Stammesschmiede.

    Am zweiten Trainingstag ging es los mit den klassischen Problemen für Baghiras, gefolgt von einem Methodenspaziergang, bei dem wir uns unterschiedliche Methoden für die Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung der Schmieden angeschaut und gegenseitig vorgestellt haben. Außerdem haben wir uns mit den Eigenschaften einer Baghira beschäftigt, wie wir uns selbst einschätzen und uns verbessern können.

    Am Ende der zwei Tage durften wir alle den goldenen Schnatz öffnen. In dem Fall war dort der Baghira-Anstecker versteckt.

    Danke an das gesamte Baghira Trainings-Team Benni, Eva, Christian und Miriam für die tolle Organisation. Wir haben viel gelernt und freuen uns auf unsere erste Stammesschmiede!

  • Presse für das Friedenslicht

    Presse für das Friedenslicht

    Bald schon holen wir das Friedenslicht aus Österreich (15. Dezember) und dann beginnen unsere Aussendungsfeiern – der perfekte Zeitpunkt, ein paar Minuten in die Pressearbeit zu investieren!

    Eure Aussendungsfeier oder andere Aktion zum Friedenslicht steht und ihr seid voller Vorfreude? DIE Gelegenheit in eurer lokalen Zeitung oder auch im Lokalradio aufzutauchen!

    Zuständigkeit: Am besten, ihr findet eine Person, die sich um die Pressearbeit kümmert. Sie sollte nicht so stark in die Organisation/Durchführung eurer Aktion vor Ort eingebunden sein, gut mit dem Stammesleben vertraut sein und zuverlässig ans Telefon gehen. Vielleicht eine gute Aufgabe für jemanden mit lila Halstuch?!

    Ihr habt noch keinen Kontakt zu eurer Presse vor Ort?

    • Findet heraus: Welche lokalen Medien, also Lokalzeitung(en), Lokalradio, Online-Redaktionen o.ä. gibt es bei euch vor Ort?
    • Über die Homepage könnt ihr Kontaktdaten der Redaktion herausfinden, meist so etwas wie redaktion@lokalzeitungXY.de
    • Gibt es eine Telefonnummer, dann ruft an, erzählt, was ihr plant und fragt nach Kontaktmöglichkeiten, der zuständigen Person für das Thema Jugend und Redaktionsschlüssen. Dann könnt ihr auch gleich klären, ob eine Terminankündigung in der Zeitung möglich ist.

    Ladet eine*n Pressevertreter*in zu euch ein!

    Schickt am besten zwei bis drei Wochen vor eurer Veranstaltung eine Einladung per E-Mail an die Redaktionsadresse: Wer, was, wann, wo, für wen? Und gebt unbedingt Kontaktdaten an, unter denen ihr erreichbar seid.

    • Warum schon zwei bis drei Wochen vor der Veranstaltung? Damit die Redaktion ihre Termine planen kann – es gibt immer weniger Reporter*innen vor Ort und oft sind viele Termine am Wochenende.
    • Kommt ihr erst kurz vor der Veranstaltung dazu, schickt trotzdem eine Einladung, vielleicht passt es bei der Redaktion auch spontan – und sie wissen, dass ihr etwas macht und freuen sich auf einen Nachbericht.
    • Habt ihr eine Telefonnummer, dann ruft kurz vor der Veranstaltung (z.B. Donnerstag, wenn eure Veranstaltung am Samstag ist) an und erkundigt euch, ob eure Einladung angekommen ist und noch etwas gebraucht wird. Wenn ihr nicht gerne telefoniert – betrachtet es als gute Übung oder lasst diesen Schritt weg 😉
    • Seid telefonisch erreichbar für Rückfragen!

    Durchführung

    • Ein*e Pressevertreter*in kommt vorbei. Jetzt zahlt es sich aus, wenn ihr eine zuständige Person habt: Begleitet den*die Reporter*in, steht für (Hintergrund)Fragen zur Verfügung, vermittelt Interviews mit der Stammesleitung, Gruppenkindern oder auch teilnehmenden Kindern.
    • Liefert zuverlässig Inhalte oder Fotos nach, wenn der*die Reporter*in noch etwas benötigt.
    • Pfadfinden bietet oft die besten Bilder und eure Friedenslicht-Aktion ist wahrscheinlich eine öffentliche Veranstaltung. Sorgt trotzdem dafür, dass sich alle mit Fotos wohlfühlen.

    Abschluss

    • Eure Aktion zum Friedenslicht ist vorbei, ihr hattet einen tollen Tag und habt alles geschafft? Eine kleine Aufgabe gibt es noch: Wenn keine Presse vor Ort war oder ihr in noch einem weiteren Medium auftauchen wollt, dann schickt eine Pressemitteilung mit Bildmaterial an die Redaktion. Lokalredaktionen sind oft dankbar für gute Inhalte, vor allem mit guten Bildern. Setzt die Pressemitteilung als Text direkt in die E-Mail und hängt zusätzlich ein PDF mit eurer Pressemitteilung an.
    • P.S.: Aus der Pressemitteilung könnt ihr fix einen Nachbericht für eure Stammeshomepage, das Gemeindeblatt und diesen Blog machen 😉

    Vorlage Pressemeldung:

    Viel Spaß – und nicht vergessen: Zuverlässigkeit und Schnelligkeit sind wichtig für eine gute Zusammenarbeit mit der Presse!

    P.P.S.: Du brauchst Hilfe bei der Pressearbeit, hast Fragen oder möchtest einen Bericht schicken? Schreib an redaktion@vcp.de

    P.P.S.: Vorlagen für eure Social Media-Arbeit

    Falls ihr kein Bild habt:

  • Cannabis-Verbot im VCP

    Cannabis-Verbot im VCP

    Ende September hat die Bundesführung in der vierten Bundesratssitzung 2024 festgestellt, dass der Konsum von Cannabis auf allen Veranstaltungen des VCP und seiner Untergliederungen verboten ist. Das begründet sich aus dem Gesetz zum Umgang mit Konsumcannabis (KCanG).

    In unmittelbarer Gegenwart von Personen, die das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, gilt ein Konsumverbot, so legt es das Gesetz zum Zweck des Kinder- und Jugendschutzes fest. Es geht allerdings noch weiter: In allen Kinder- und Jugendeinrichtungen sowie in deren Sichtweite (max. 100 m) gilt ebenfalls ein Konsumverbot.

    Was heißt das für den VCP?

    Der VCP ist eine Kinder- und Jugendeinrichtung. Wann immer sich Menschen für die Zwecke des VCP treffen, ist das Kinder- und Jugendarbeit, d.h, alle unsere Veranstaltungen sind vom Konsumverbot betroffen. Das gilt dann auch, wenn alle Teilnehmenden über 18 Jahre alt sind oder wenn eine Veranstaltung oder ein Treffen an einem Ort stattfindet, der nicht als ausgeschriebene Kinder- und Jugendeinrichtung gilt. Das Verbot gilt zudem auf allen Ebenen, von der Bundesebene bis zur einzelnen Gruppenstunde.

    Ihr habt Fragen zum Verbot oder der Durchsetzung auf VCP-Veranstaltungen? Ihr möchtet gerne mehr Hintergrundinformationen und eine pädagogische Einordnung? Was ist mit medizinischem verschriebenem Cannabis?

    Wendet euch bei Fragen und Unsicherheiten gerne an eure zuständigen Landesbüros oder an die Bundeszentrale.

  • Auch das digitale Archiv wächst

    Auch das digitale Archiv wächst

    Ihr kennt sie sicherlich alle: CDs und DVDs, hauptsächlich aus dem Medienbereich mit Filmen und/oder Musik drauf.

    Nicht mehr ganz so populär sind CDs und DVDs als Datenträger – zum Glück! Hier im Archiv finden sie sich noch reichlich und werden von mir aussortiert. Was ihr da auf der Fensterbank liegen seht sind über 700, meist selbstgebrannte CDs und DVDs mit Bildern, Texten, Dokumenten und Videos drauf. Die habe ich im Laufe diesen Jahres aus den Archivschachteln geangelt, geschaut was darauf ist und dann den Inhalt auf den Server, in unser digitales Archiv kopiert, so dass der für uns gesichert ist.

    Als Archivmedium mussten CD-ROMs auch mal eine Zeit lang herhalten, als nämlich Computerfestplatten noch ziemlich teuer und deren Speicherplatz überschaubar waren. Auch das hat sich mittlerweile und zum Glück geändert.

    Aus Archivsicht sind die Probleme mit den Kunststoffscheiben das Material an sich, die Herstellung sowie das Füllen mit Informationen. Der bei den DVDs und CDs verwendete Kunststoff löst sich mit der Zeit auf, besonders wenn UV-Strahlen (Sonnenlicht!) darauf einwirken. Hergestellt sind sie aus verschiedenen Lagen unterschiedlicher Kunststoffe, die miteinander verklebt sind. Der verwendete Kleber ist hier das zusätzliche Problem, weil auch der sich mit der Zeit auflöst und eventuell auch noch mit den darunter- und darüberliegenden Kunststofffolien interagiert. Bei der Herstellung, besonders der preiswerten Marken wird unter Umständen nicht immer auf ein optimales Ergebnis hingearbeitet. Und wer kauft schon die teuren CD-ROMs, wenn die billigen daneben genausoviel Speicherplatz versprechen.

    Probleme bereiten auch billige Geräte oder schlecht justierte Laser. Oder dass das Gerät schon älter ist und CDs/DVDs von neueren Geräten nicht gelesen werden können. Oder dass ein Laser verschmutzt ist, die CD/DVD verschmutzt oder verkratzt ist, etc. Es gibt da sehr viele Möglichkeiten, das Beschreiben und das Lesen einer CD/DVD negativ zu beeinflussen, nicht zuletzt auch durch das verwendete Schreibprogramm. Die Geräte haben in der Regel zwar Fehlerkorrekturen, aber die arbeiten nicht immer zuverlässig.

    CDs und DVDs sind als Archivmedium also gänzlich unbrauchbar und der Inhalt muss zeitnah gesichert werden. Während aber Dokumente und meist auch Lieder in ihrer Ausgangsqualität auf die CDs gebrannt sind und es also keine Verluste bei der Rück-Übertragung auf die Festplatte gibt, sind Filme so gut wie nie in ihrer Originalqualität auf den DVDs vorhanden. Die sind üblicherweise in die Standard-Auflösung runterkomprimiert, was nicht sonderlich gut ist. Heute ist das Bluray-Format üblich und 4K kennt auch schon jede*r. Filme also haben wir dann auch nur in der (schlechten) Standard-Auflösung vorliegen.

    Von den über 700 DVDs und CDs der Fensterbank ließen sich ca. 3% nicht mehr lesen, auch nicht mit einem anderen Gerät. Da sind die Informationen also verloren. Woran das jeweils lag, lässt sich so ohne Weiteres nachträglich nicht mehr feststellen. Letztes Jahr hatte ich so um die 500 CD-ROMs und DVD-ROMs gesichert, mit einer ähnlich großen Fehlerquote.

    Das digitale Archiv des VCP hier bei uns in der Buze wächst also stetig weiter und hat schon eine beachtliche Größe von fast 1TB. Das sind hauptsächlich Unterlagen, die wir digital erhalten, oder einscannen, aber auch sehr viele Bilder und Filme.

    Nächstes Jahr werden wir uns der Tonaufnahmen widmen. Dann werden Audiokassetten und Tonbandaufnahmen digitalisiert und dann wird das digitale Archiv noch einmal stark anwachsen.

  • Mach dich laut! – Ein Bericht vom Youth Advocacy Training 2024

    Mach dich laut! – Ein Bericht vom Youth Advocacy Training 2024

    von Paula Kanzleiter und Niklas Dick

    „Wen kennst du, der im VCP etwas bewegen sollte?“

    Diese Frage haben wir am Anfang des Jahres in den Verband gestellt – heraus kam ein Team an motivierten Leuten, die das Youth Advocacy Training 2024 gebildet haben.

    ›Youth Advocacy Training‹, das klingt erstmal ganz schön abstrakt. „Was soll das denn heißen?“ denkst du jetzt vielleicht. Im Konkreten wird es aber ganz einfach: Wir nutzen unsere Pfadi-Methoden, um eine politische Stimme zu entwickeln. Eine Stimme, die wir in, mit und für den VCP nutzen können. Das »Wir«, das erst ein kleines Organisationsteam war, wuchs während des Trainingswochenendes Anfang Mai zu einer Gruppe von 30 Menschen heran. Zusammen haben wir die Tage mit Workshops verbracht und zu aktuellen jugendpolitischen Themen diskutiert. Gemeinsam haben wir uns kurz vor der EU-Wahl noch einmal gefragt, wo der VCP politisch gerade steht und wie wir aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen wahrnehmen. Wir haben Rhetorik geübt, uns damit beschäftigt, was wir gegen Diskriminierung tun können und damit, wo und wie wir uns jugendpolitisch einbringen können. Kurzum: Wir haben ein weiteres Stück Demokratie und unsere Teilhabe daran geübt.

    Das haben wir kurz vor der Europawahl, mitten im politischen Zentrum Europas, direkt neben dem EU-Parlament in Straßburg gemacht. Es war die erste Europawahl, bei der man bereits ab 16 Jahren wählen durfte. Es war auch eine der ersten Wahlen in diesem Jahr, bei denen man befürchtete, dass in Europa wieder rechtsextreme Kräfte an Macht gewinnen. Wie wir inzwischen wissen, waren diese Befürchtungen gerechtfertigt. Wie wir inzwischen aber auch wissen, können junge Menschen, die sich für Demokratie einsetzen, unfassbar viel reißen. Gerade deswegen wollen wir dafür sorgen, dass wir eine Stimme haben, die gehört wird. Und gerade deswegen werden wir im nächsten Jahr, wenn die Bundestagswahl ansteht, wieder ein Youth Advocacy Training veranstalten. Jetzt brauchen wir nur noch eins: Engagierte Menschen wie dich!


    Wer Fragen stellt, dem wird Antwort gegeben.

    Jugendpolitik befasst sich aber nicht nur mit den großen Themen, die die Welt bewegen, sondern auch im kleinen, mit den Themen, die unseren Jugendverband, den VCP bewegen. Auf dem YAT haben wir auch Fragen an den Verband, bzw. den Bundesvorstand gesammelt, die den Teilnehmer*innen unter den Nägeln gebrannt haben – und ja, wenn man sich klar und laut äußert, so wird man gehört und bekommt eben auch Antworten auf die eigenen Fragen:


    Und jetzt kommst du!

    Meld dich jetzt hier an zum Youth Advocacy Training 2025